top of page
AIKIDO
O Sensei Aikido Ueshiba Morihei

Ueshiba Morihei Ō Sensei  
植芝 盛平

Gründer des Aikido

Geboren am 14. Dezember 1882 in Tanabe, Japan als ältester Sohn von Ueshiba Yokoru und Itokawa Yuki.

Im Alter von ungefähr sieben Jahren beginnt er mit dem Studium der konfuzianischen Klassiker und buddhistischen Schriften. Als 20jähriger Mann macht er seine ersten Schritte in der Kampfkunst mit Jujutsu und Kenjutsu.

Nach dem Tod seiner Mutter 1920, entschliesst er sich für ein spirituelles Leben. Er gründet in dieser Zeit die Ueshiba-Akadamie der Kampfkünste und unterrichtet in einem kleinen Dojo. Nebenbei verwaltet und bebaut er Land und kommt zur der Ansicht, dass eine Einheit zwischen Budo und Ackerbau besteht.

 

Nach und nach beginnt er, seinen eigenen Stil zu entwickeln, 1922 nennt er ihn Aiki-Bujutsu. Er entwickelt seine Kunst fortlaufend weiter und nennt sie um 1942 schliesslich erstmals Aikidō. 

D85_6201_edited.jpg
Aikido schwarz transparent Kopie_edited_edited.png

 

Ai 合 wird oft mit Harmonie oder Liebe übersetzt, kann aber auch vereinigend bedeuten

 

Ki 気 steht für Universelle Energie, Kraft, Geist

Dō  道 bedeutet Weg, Methode, philosophisches Prinzip und beschreibt eine Kunst mit Fokus auf die innere Haltung

Eine präzise Übersetzung von Aikidō ins Deutsche ist schwierig. Ich mag:

 

"Der Weg der Einheit und des Ki, der das gesamte Universum vereint"

Aikido entstand in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und ist eine Synthese der traditionellen japanischen Künste des Budo. Es finden sich Elemente von Judo, Jujitsu, Daito-Ryu Aiki-Jujutsu und Kenjutsu in Aikido. Dem Ursprung im Schwertkampf entsprechend, bestehen viele der Übungen aus fliessenden, grossen, runden Bewegungen. Die Energie des Angreifenden wird nicht geblockt, sondern umgeleitet und gegen ihn verwendet. Aikido ist ein "in kodierter Körpersprache verfasstes Lehrbuch moralischer, philosophischer und erzieherischer Grundsätze» (Rolf Brand, 8. Dan Aikido). Eine Anleitung zur Gewaltlosigkeit. Angestrebt wird eine Einheit von Körper und Geist. 

Aikido orientiert sich an den Werten des Budo und fokussiert auf die innere Haltung. Zentrale Werte sind Höflichkeit, Demut, Integrität, Strebsamkeit, Achtsamkeit, Respekt, Gewaltverzicht, Etikette und die Vervollkommnung des eigenen Charakters. 

 

  • Aikido kennt keinen Wettkampf

  • keine Gegner

  • weder Sieg noch Niederlage

  • wir trainieren miteinander und nicht gegeneinander

  • wir streben nicht nach Kontrolle und Überlegenheit

  • wir trainieren um zu lernen, nicht zum zu erreichen

Das Trainieren der Techniken helfen dem Schüler dabei, seinen Geist zu entwickeln. Aikido ist Selbstverteidigung im wahrsten Sinne des Wortes: die Verteidigung gegen sich selbst. Aufgrund des kriegerischen Hintergrunds ist Aikido aber auch ein Selbstverteidigungssystem gegen bewaffnete und unbewaffnete Gegner. 

AIKIDO IM ALLTAG

Aikido ist nicht nur eine Kampfkunst und ein Businessmodell an der HSG, Aikido ist vor allem ein Lösungsmodell für Herausforderungen – unkonventionelle Antworten auf komplexe Probleme. Weil Aikido die ankommende Kraft nicht blockiert sondern sie absorbiert und umleitet resp. weiterleitet, ergeben sich immer verschiedene Handlungsoptionen für den Aikidoka. Der Problemlösungsprozess beschränkt sich nicht auf Druck und Gegendruck.

Sobald wir mit der Welt interagieren, kommen wir mit den Prinzipien des Budo in Kontakt. Immer wenn wir auf Hindernisse stossen, wenn wir kommunizieren oder wenn wir Entscheidungen fällen, wenn unsere innere Haltung gefragt ist. Auch wenn wir den Rasen mähen oder die Katze füttern.

 

  • Begegnen wir uns im Büro untereinander vertrauensvoll oder misstrauisch?

  • Verhalten wir uns im Strassenverkehr defensiv oder offensiv?

  • Betreiben wir unser Hobby fokussiert oder abgelenkt?

  • Sind wir geduldig in der Erziehung unserer Kinder oder ungeduldig? 

  • Eskalieren oder deeskalieren wir einen Konflikt?

  • Sind wir präsent im hier und jetzt oder gedanklich ganz woanders? 

Jeden Tag sind wir mit unzähligen grösseren und kleineren Hindernissen konfrontiert. Wir können und v.a. sollen sie nicht alle mit Gewalt aus dem Weg räumen. Nur eine gewaltfreie Lösung ist eine Lösung. 

Im Leben hat vieles mit Haltung zu tun. Wie wir zu den Dingen stehen. Mit Technik, wie wir auf Dinge reagieren können. Und mit Energie. Ob wir sie Liebe, Gott, Karma, Geist oder Ki nennen, ist nicht entscheidend. Verlieren wir das Zentrum, verlieren wir uns selbst. Sind wir technisch nicht versiert genug, fehlen uns Handlungsspielräume und Optionen. Gehen wir unseren Weg ohne Ki, erreichen wir unsere Ziele nicht.

Was uns alle verbindet, ist der stetige Wandel und die damit verbundene Notwendigkeit, als Persönlichkeit zu wachsen und uns zu entwickeln. "Bleib wie Du bist!" sagen wir oft bei passender Gelegenheit. "Wachse und entwickle Dich!" wäre ebenso passend.

 

Budo hilft uns beim Wachsen und Entwickeln, indem es Wege, Werte und Techniken bietet, an uns zu arbeiten und uns stetig zu verbessern. Keine Zauberdinge, keine Geheimtechniken, keine Askese. Aber auch keine Abkürzungen. Aikido ist eine Anleitung zur Gewaltlosigkeit und ein konstruktives Lösungsmodell für den privaten und geschäftlichen Alltag. Gewaltlosigkeit als einziger Weg im Universum.  

"Aikido ist eine äusserst wirksame Methode, die Voraussetzungen für eine bessere Lebensqualität zu schaffen"

(H.P. Häderli, 6. Dan Aikido)

Von wildem, chaotischen Geist zu ruhigem, geordneten Geist. Bilder entstanden in der Maltherapie eines Freundes im Laufe einer Burnout-Behandlung. 

bottom of page